Die paraguayische Gesellschaft ist in mehrere Kasten unterteilt, die sich durch die Bekleidung in der Öffentlichkeit von einender abgrenzen. Hier beschreiben wir mal, welche gesellschaftlichen Unterschiede es gibt.
- Mestizen (direkte Nachfahren der spanischen Eroberer)
Das sind heute die großen Estancieros, die Industriellen, Großunternehmen, usw.Die tragen IMMER Anzug und Krawatte. - Europäer
Langes oder kurzes Hemd, grundsätzlich lange Hose, bei Frauen Rock bis übers Knie. Bei Männern NIEMALS kurze Hosen oder Bermuda-Shorts. - Angestellte, Leitende Angestellte
wie Europäer - Arbeiter, Bauarbeiter, Indianerkurzes Hemd und Bermuda-Shorts sind erlaubt.
Sich nicht an die Bekleidungsordnung zu halten, hat ganz reale Auswirkungen.
Die Paraguayer verstehen nicht, wieso ein gesellschaftlich sehr hoch gestellter Ausländer in der Öffentlichkeit Bermuda-Shorts trägt und sich damit als einfacher Arbeiter, ausgibt. Das ist ein absolutes No-Go!
Mit dem Verstoß gegen die Bekleidungsordnung sind automatisch Nachteile verbunden:
- Höhere Preise in den Läden (kein Gringo-Aufschlag, sondern Bauarbeiter-Aufschlag)- Andere, augenscheinlich gesellschaftlich höher gestellte Personen werden bei der Bank vorrangig bedient
- Man bekommt keine Kontoeröffnung hin
- Man zahlt einen Zuschlag bei Polizeikontollen
- usw.
Abgesehen davon, dass man in Behörden und Kirchen IMMER lange Hosen tragen muss, weil man sonst gar nicht reingelassen wird.


