Es werden immer mehr Restriktionen gegenüber Ausländern durchgesetzt, die irgendwann angekündigt wurden, dann aber im Nirwana der Nichtbeachtung verschwanden. Nur bedeutet es nicht, dass, nur weil man es nicht mehr auf dem Schirm hat, es auch nicht existiert.
Ziemlich unbemerkt werden in letzter Zeit Gesetze umgesetzt, die während der Corona-Zeit verabschiedet wurden und bei der Presse kaum irgendwelche Resonanz erzeugten. Woher auch, wo diese Gesetze doch nur die Ausländer im Land betreffen?
Enteignung von Grundstücken
Vor dem Hintergrund, dass viele Ausländer nach Paraguay kommen, ihre Cedula machen und Grundstücke kaufen, um dann wieder zu verschwinden, wurden diese Gesetze schon vor Jahren erlassen. Nach staatlichen Angaben sollen durch Enteignung von ungenutzten Grundstücken im ganzen Land - inbesondere im Bereich der brasilianischen Grenze, wo viele Brasilianer riesige Flächen gekauft hatten - rund 1,5 Millionen Hektar wieder dem Staat zugeführt werden. Diese Fläche könnten landwirtschaftlicher Nutzung zugeführt werden, wenn sie dank ihrer ausländischen Besitzer nicht brach liegen würden.
Sperrung von Sparguthaben
Ein weiterer Punkt, der nirgendwo im Focus aufgetaucht war, ist die Sperrung von Sparguthaben ausländischer Kontenbesitzer. Diejenigen, die die Cedula nur gemacht haben, um günstig Geld anlegen zu können, müssen damit rechnen, dass sie überhaupt keine Zinsen mehr für ihr angelegtes Geld mehr bekommen. Die Anlagesumme bleibt zwar bestehen, die Zinsen fallen aber dem Staat zu. Hintergrund dieses Gesetzes ist, dass viele Ausländer eigentlich Null Interesse am Land haben, aber hier ihre Permanente erhalten haben mit der Intention, Geld anzulegen und die Zinsen im Heimatland per Geldkarte abzuschöpfen. Dieses Geld geht dem paraguayischen Wirtschaftskreislauf verloren. Und es sind tatsächlichv gewaltige Summen, die ins Ausland abfließen.
Entzug der Aufenthaltsgenehmigung
Seit dem 03.10.2023 existiert nun der nächste Hammer:
Wer eine temporäre Aufenthaltsgenehmigung hat, muss jedes Jahr seinen Urlaub in Paraguay verbringen. Tut er das nicht, wird die Admision temporaria anulliert. Um die Permanente zu bekommen, müssen Inhaber der Temporaria 90 Tage vor Ablauf der Karte im Land sein, um sie in eine Admision permanente umzutauschen.
Wer eine Admision permanente besitzt, muss mindestens alle 3 Jahre nach Paraguay kommen. Tut der Inhaber das nicht, kann auch die Permanente seitens Migraciónes widerrufen werden.
Fazit
Hintergrund der Restriktionen ist, dass der Staat dessen Ausplünderung vermeiden will. Einerseits durch den Kauf von Grundstücken durch Ausländer, die anschließend überhaupt nichts mit diesen Grundstücken anfangen und andererseits durch durch Geldanlagen, deren Zinserträge zu 100% ins Ausland abfließen und damit der paraguayischen Wirtschaft massiv schaden.
Der neue Schrit einer Anullierung von Aufenthaltsgenehmigungen ist eine logische Konsequenz aus den vorangegangenen Gesetzen: Wer tatsächlich keinerlei Interesse am Land zeigt, muss nicht dessen Vorteile genießen.