30.11.2019

Im Herbst des Jahres 2020 stehen wieder einmal Kommunalwahlen an. Der Wahlkampf hat schon begonnen und wird mehr oder weniger laut geführt.

Im Gegensatz zu den Paraguayer sind die eingewanderten Europäer nur wenig daran interessiert, was in ihrer Gemeinde läuft - oder auch nicht.

Was an sich schon falsch ist, denn in einigen Gemeinden wären die Europäer "das Zünglein an der Waage", wenn es um die Wahl des Bürgermeister und des Stadtrates gilt. In der Gemeinde Piribebuy besispielsweise hängt es meistens von den Stimmen der Ausländer ab, wer zum Bürgermeister gewählt wird.

Parteien und Geschichte

Die größte Partei Paraguays ist nach wie vor die “Partida Colorado”, kurz ANR genannt, welche bis zur Wahl von Fernando Lugo 2008 mehr als 60 Jahre lang den Präsidenten stellte. Lugo war politisch zu weit links und wurde abgesetzt. Danach übernahm Federico Franco übergangsweise die Präsidentschaft bis zu den nächsten Wahlen, die dann Horacio Cartes gewann. Seit 2018 ist Mario Abdo Benitez Präsident, ebenfalls von der konservativen Colorado Partei.

Eine andere große Partei des Landes ist die “Partido Liberal Radical Autentico”, kurz PLRA genannt, welche seinerzeit Fernando Lugo zur Wahl verholfen hat, ansonsten aber in den letzten 70 Jahren eben nicht den Präsidenten gestellt hat. Viele Paraguayer sind sowohl bei der ANR als auch bei der PLRA Parteimitglied -  sicher ist sicher.

Eine kleine Partei, die sich erst 2014 gegründet hat, nennt sich HAGAMOS. Diese Partei zeichnet sich darin aus, konsquent gegen die allgegenwärtige Korruption zu sein und hat als einzige Partei bei den letzten  Präsidentschaftswahlen, bei der sie erstmal antrat, auch ohne die Zahlung von Schmiergeldern an die Wähler zwei Posten im Senat erhalten.

Darüber hinaus gibt es noch eine Reihe kleinerer Parteien, die aber in der politischen Landschaft Paraguay kaum eine Rolle spielen.

Das Volk hat die Nase gestrichen voll von der überbordenden Korruption und ist durchaus gewillt, kleinen Parteien ihre Stimme zu geben, um nach und nach einen Wandel in der Politik einzuläuten.