Angst ist ein natürlicher Mechanismus, der den Körper vor Schädigung schützen soll. Insofern ist Angst grundsätzlich etwas Positives.
Durch Erlebnisse lernt unser Gehirn, Situationen einzuschätzen und in ähnlichen Situationen blitzschnell zu bewerten, ohne dass man sich dessen bewusst ist. Alle Prozesse laufen ausschließlich im Unterbewusstsein ab.
Diese Lernprozesse beziehen alles ein, was an Informationen auf uns einströmt. Hierbei ist es völlig unerheblich, ob es sich um reale oder fiktive Informationen handelt. Das fängt im Kleinkindalter an und hört bis zum Tod nicht mehr auf.
Als Informationsquellen dienen die Familie, Freunde, Bekannte, Bücher, Fernsehen und Zeitungen. Aber auch Erfahrungen mit Partnern, beruflicher Erfahrungen und andere prägende Ereignisse werden im Unterbewusstsein gespeichert und sind für den Vergleich mit anderen, später auftretenden Situationen jederzeit abrufbar. Bewusst geschieht hier nichts.
Ängste und Phobien sind Bilder, die vor dem „Inneren Auge“ entstehen und mit einem Gefühl gekoppelt sind. Genau genommen besteht eine Angst immer aus einem Bild und einem dazu gehörenden negativen, ängstigenden Gefühl. Werden diese Kombinationen aus Bild und Gefühl durch äußere Einflüsse immer wieder bestätigt und bestärkt, entsteht eine Angst, die sich verstärkt und dann zu einer Panikstörung oder Phobie wird.
Oftmals gibt es für diese Angststörungen keinerlei reale Hintergründe. Denn es sind erlernte Prozesse, die von unserem Gehirn meistens nur falsch interpretiert und bewertet werden.
Behandlungsziel bei solchen Angststörungen ist es, Bild und negatives Gefühl von einander zu trennen. Damit wird der Betroffene zum Beobachter, der das Bild als Außenstehender betrachtet, ohne es erneut zu bewerten. Das ehemals dazu gehörige Gefühl wird gelöscht und kann sogar - nach Absprache mit dem Patienten - mit einer neuen, erwünschten Bewertung versehen werden.
Oftmals wird nicht einmal viel Zeit benötigt, um eine Angst oder Phobie zu beseitigen. Nicht selten reichen zwei Stunden dafür aus.
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